Das Fecht-Gärtel und die Familie Fecht

Februar 2014

Winter-/Frühlingsbepflanzung

Oben: So schön kann es aussehen, wenn die Grabpflege mit Pietät und Ehrfurcht vor dem Andenken der dort beerdigten Personen vorgenommen wird, wie zum Beispiel im Jahr 2014.

August 2014

Sommer-/Herbstbepflanzung

Oben: Ein Meer von Blüten erfreut die Insekten und eine grüne Begrenzungshecke bietet Unterschlupf und Nistmöglichkeiten für die Vögel.

November 2014

Herbst-/Winterbepflanzung

Oben: Selbst im November blühten noch Blumen. Es sind die im Oktober gepflanzten Stiefmütterchen, welche dann bis zum ersten Frost Anfang Dezember blühen.

Das hässlichste Grab auf dem Friedhof von Kork

Eine Chronik der Grabpflege durch die Stadt Kehl von 2014 bis heute

Bis 1977 befand sich das Grundstück „Fecht-Gärtel“ im Besitz der Familie Fecht (siehe auch: Grundlagen). Im Jahr 1977 haben die Nachfahren des Gottlieb  Bernhard Fecht das Grundstück „Fecht-Gärtel“ auf Wunsch der Stadt Kehl an diese übergeben (siehe auch Grundlagen) und dazu eine Vereinbarung geschlossen.
Teil der Vereinbarung ist die Wartung und Pflege des “Fecht-Gärtels”.
Bis zum Jahr 2018 ist die Stadt Kehl ihren Verpflichtungen auch weitgehend nachgekommen, wie auf den Bildern von 2014 (links) und unten von 2016 bis Mitte 2018 zu sehen ist.
Seit Mitte 2016 zeichneten sich aber auch schon die ersten Vernachlässigungen durch die Stadt Kehl ab.
Die Heckenbepflanzung an der Grenze des “Fecht-Gärtels” zeigte die ersten Totalausfälle - vertrocknete oder durch Schädlinge verursachte braune, abgestorbene Einzelpflanzen.

Plötzlich im Mai 2018 - aus heiterem Himmel  - und ohne Vorankündigung für die namentlich bekannten Nachfahren des Gottlieb Bernhard Fecht bzw. ohne Information für die ebenfalls namentlich bekannten Kinder der im Jahr 2014 dort beerdigten Eltern, beschloss die Stadt Kehl eine komplette Neugestaltung des seit nunmehr 1852 existierenden Familiengrabs der Familie Fecht.

Man hat auf die aktuellen „Klima- und Umweltbedingungen“ reagiert und der Betriebshof der Stadt Kehl hat die Bepflanzung von städtischen Grünanlagen und auch der städtischen Verkehrsinseln einer sogenannten Nachhaltigkeitskonzeption angepasst. Dieses Nachhaltigkeitskonzept sieht vor den einwandfreien Mutterboden zu entfernen. Dann wird mit einem von Wildkraut (Unkraut) keimfreien Substrat, bestehend aus Sand, Mineralanteilen von Bentonit-Montmorillonit, Schlacke und Schottergestein   (siehe Bild) wieder aufgefüllt ( weniger als eine 15 cm Schicht). Das soll sich in der Praxis mittlerweile sehr bewährt haben (Original-Ton Oberbürgermeister Vetrano).

Nun ja, man hat also den Boden im Mai 2018 durch eine keimfreie Mischung aus Mineralstoffen und Schlacken ausgetauscht um einem Wildkrautproblem Herr zu werden, das auf diesem Familiengrab überhaupt nicht vorhanden war.
Die Ironie ist, das erste zarte Grün auf der Grabstätte sind 2019 die Wildkräuter.
Bei der bisherigen Bepflanzung mit üppig blühenden Pflanzen (Stiefmütterchen, Primeln, Begonien usw. usw. haben die Insekten und Bienen mindestens 10 Monate (von Februar bis November) im Jahr einen reichlich gedeckten Tisch, und es entsteht eine optisch würdevolle Einheit der Grabanlage, die unter Denkmalschutz steht und sehr gern auch von Besuchern angeschaut und gelobt wurde.
Bei der vom Kehler Betriebshof gewählten Nachhaltigkeitskonzeption „Grabpflege“ werden aktuell nur an maximal 4-5 Monaten  im Jahr (von Juli bis Oktober und März) die Stauden und Zwiebelblumen ihre Pracht entfalten können. In den restlichen ca. 7 - 8 Monaten im Jahr wird eine blütenlose, zum Jahresende eine ungepflegte und kahle Grabanlage, die auch optisch keine Vorzeigestätte mehr darstellt.
Es kann nicht sein, dass ein Grab wie eine städtische Verkehrsinsel behandelt wird und deshalb mit Schlacke oder Schotter zugeschüttet wird und mit Pflanzen versehen wird, die nur einmal im Jahr blühen und den Rest des Jahres sich selbst überlassen sind (siehe Bilder rechts).
Zu einer ordentlichen Grabpflege gehört, dass die Gräber zu jeder Jahreszeit mit blühenden Pflanzen bestückt sind.

Die im Mai/Juni 2018 erfolgte komplette Veränderung der Grabpflege sieht keine, den Jahreszeiten entsprechenden wechselnden Bepflanzungen mehr vor. Man hat die gesamte Grabfläche mit unterschiedlichen Stauden bepflanzt, die eine auf Sommer/Herbst begrenzte Blütezeit haben.
Gleichzeitig ist die gesamte Heckenbepflanzung (siehe rechts) eingegangen, ohne dass hier irgendwelche Pflege- oder Erneuerungsarbeiten vorgenommen wurden.
Uns, den engsten Verwandten der dort beerdigten Personen, drängt sich der Eindruck auf, dass es mit dieser sogenannten Nachhaltigkeitskonzeption hauptsächlich um Kosteneinsparung geht – und man deshalb die Grabstätte wie städtische Grünflächen und Verkehrsinseln behandelt, allerdings zu Lasten von Bienen, Insekten und Vögeln.
Die bisherigen Dauerblüher Stiefmütterchen, Primeln im Frühjahr und auch Frühsommer sowie  z. B. die Begonienbepflanzung im Sommer und Frühherbst wurden ersatzlos gestrichen.
Dadurch wurde allen dort lebenden Insekten und Bienen im Frühling/Frühsommer und Spätherbst die Lebensgrundlage entzogen.
Durch das Absterben der Thujahecke wurde den dortigen Vögeln die Unterschlupf- und Brutmöglichkeit genommen.
Wir, die Angehörigen der Familie Fecht, verstehen unter Nachhaltigkeitskonzeption etwas völlig anderes.
Nämlich: Blühende Pflanzen für die Insekten an mindestens 10 Monaten im Jahr und eine dichte grüne Hecke für die Vögel!
Wir haben die Stadt Kehl im Februar erneut angeschrieben und um Stellungnahme gebeten.

Bilder rechts: So sieht es aus, wenn die Grabpflege durch Personen/Ämter vorgenommen wird, die anscheinend keinerlei Pietätsgefühl und Ehrfurcht für die dort beerdigten Personen haben und deren Ziel es ist, das seit über 150 Jahren bestehende Familiengrab so zu behandeln, wie man die Verkehrsinseln der Stadt Kehl behandelt.
Dem Andenken und der Totenruhe des Gottlieb Bernhard Fecht – Wohltäter der Gemeinde Kork – und seiner Nachfahren wird man so mit dieser Art der Grabgestaltung in keinster Weise gerecht.
Auf sehr vielen Friedhöfen von Baden-Württemberg ist das Aufbringen von Schlacke und ähnlichem Material aus guten Gründen durch die Friedhofssatzung strikt verboten!
Bei diesem Verbot geht es nicht nur um Umweltgründe, sondern hauptsächlich um die Optik und Ethik, die man den Grabstätten auf einem Friedhof schuldet.

Eine Schande für den Friedhof der Gemeinde Kork, der nun das hässlichste Grab in der Gemeinde Kehl vorzuweisen hat.

Wir, die Nachfahren des Gottlieb Bernhard Fecht und als Kinder unserer  - auf diesem Familiengrab im Jahr 2014 beerdigten - Eltern haben ab dem Jahr 2014 den Verlauf der Grabpflege durch die Stadt Kehl dokumentiert.
In den Jahren 2014 bis Mitte 2018 wurde die Bepflanzung regelmäßig und optisch sehr schön 2 - 3 x im Jahr vorgenommen, so wie es sich für einen Friedhof gehört.
Im Jahr 2018 hat die Stadt ein sogenanntes “Nachhaltigkeitskonzept”  auf den Friedhöfen eingeführt, mit den oben geschilderten üblen Folgen für den Artenschutz, die Bienen/Insekten/Vögel, und nicht zu vergessen für die Pietät wie auf dieser Seite beschrieben.
Sofern auch Ihnen dieser Zustand nicht gefällt, teilen Sie dies der Stadt Kehl mit. Kontaktadressen siehe rechts.

Bis Ende 2017, es war einmal eine Augenweide:
Eine Freude für alle Friedhofsbesucher und auch für alle Bienen und Insekten sowie Vögel

Sommerbeflanzung

August 2015

Juni 2016

Sommerbepflanzung

Oktober 2017

Herbst-/Winterbepflanzung

Momentaufnahme von 2019
Keine Freude für die
Friedhofsbesucher und schon gar nicht für die Tierwelt

Januar 2019

Winterbepflanzung

Februar 2019

Winter-/Frühlingsbepflanzung

Oben: So sieht es 5 Jahre später, zur gleichen Jahreszeit aus, wenn man sich bei der Grabbepflanzung am Vorbild der Verkehrsinseln der Stadt Kehl orientiert.
Eine braun/schwarze Schlackenwüste, aus der verstreut ein paar Spitzen herausschauen, die in 4 Wochen vielleicht einmal als einzelne Narzissen und Tulpen aufblühen werden. Das aktuell einzig blühende auf dem Familiengrab sind die Pflanzen in einer Schale, welche wir (die Kinder und Nachfahren des Gottlieb Bernhard Fecht) dort niederlegten, zum Gedenken an unserer Eltern, die dort im Jahr 2014 beerdigt wurden.

Juli 2018

Sommer-Herbstbepflanzung

Oben: Auch hier - ein trostloses Bild im Vergleich zu den Vorjahren. Die nach der Beschlackung vorgenommene Stauden- bepflanzung im Sommer ist zwar flächendeckend, kann aber keinesfalls mit der Blütenpracht (siehe Bilder links) der Sommerbepflanzung der Vorjahre mithalten.
Die Begrenzungshecke des Familiengrabes ist mittlerweile fast komplett eingegangen!

November 2018 bis Januar 2019

Winterbepflanzung

Oben: Alle Insekten und Vögel haben sich verzogen, denn an einer solch hässlichen Stelle mögen sie nicht bleiben. Welch ein Unterschied zum gleichen Zeitpunkt des Jahres 2014.
Die dominierende Farbe Ende 2018 ist das schöne hellbraun der abgestorbenen Heckenbepflanzung. Nein, nicht der Frost war es!
Es war die Untätigkeit des zuständigen Grünflachenmanagements der Stadt Kehl!

Ihre Meinungen bitte an folgende Kontaktadressen der für den Friedhof und das “Fecht-Gärtel” zuständigen Ämter
,
Tiefbauamt, Grünflächenmanagement, Betriebshöfe
Dezernat II, Thomas Wuttke, Südstraße 15, 77694 Kehl,Tel. 07851 88-4400,
 e-mail: gruenflaechen@stadt-kehl.de

gerne auch bitte mit Kopie für

Oberbürgermeister der Stadt Kehl
Wolfram Britz, Rathausplatz 1, 77694 Kehl, Tel.07851 88-1001
, e-mail: w.britz@stadt-kehl.de
und damit ich auf dem Laufenden bin, bitte auch mit Kopie an Bernd Meyer-Brockel, e-mail siehe Impressum dieser Homepage.

07. März 2019

Eine Blumenschale von uns zum 248. Geburtstag

  Ab 2019, schlimmer geht’s nimmer:
Der Friedhofsbesucher wendet sich mit Grausen ab und den Insekten und Vögeln geht es nicht anders

Sommerbeflanzung

August 2019

2019-08-06-SAM_0756

Nach zwei Jahren der Pflege durch den Betriebshof des Tiefbauamtes der Stadt Kehl.
Das Ergebnis ist unserer Meinung nach einfach nur abscheulich und pietätlos.

Der Geschichtsinteressierte hat keine Chance die Inschriften auf den Grabmalen zu lesen. Er wird statt dessen mit ein paar verblühenden Stauden und grünem bzw. braunem Gestrüpp konfrontiert, welches ihm die Sicht auf die denkmalgeschützten Grabmale der Familie Fecht verwehrt.

Wenn man die beiden Bilder (August 2015 und August 2019) vergleicht und dabei seinen Blick auch auf den Kiesweg vor dem Familiengrab wirft, wird ganz deutlich, was der Betriebshof der Stadt Kehl unter “Grabpflege” versteht.

Insofern bleiben wir bei unserer Meinung, die wir schon in der Überschrift ausdrückten:

Das hässlichste Grab auf dem Friedhof von Kork

Aktueller Zustandsvergleich

Ein Zustandsvergleich:
     Dezember 2017                und             Dezember 2019

Kork 2017-12-30 SAM_0494 (2)
2019-12-10-SAM_0812

Oben: Zustand im Dezember 2017. Ein pietätvoller  und                  Oben: Zustand im Dezember 2019. Vertrocknet und,
gedenkender Grabschmuck . Hier hatte das Grünflächen-               ungepflegt, fast verwildert. So sieht es aus                   management der Stadt Kehl noch nicht das Sagen.                        So sieht es aus, wenn das Grünflächenmanagement
 Die Gedenkstätte wurde pietätvoll gepflegt.                                     des Tiefbauamtes der Stadt Kehl sich mit Grabpflege
                                                                                                           beschäftigt
 

Bild rechts:

Zustand im Januar 2015

Im Januar 2015 waren die Begriffe Pietät und Schönheit noch mit Leben erfüllt und in der Bepflanzung durch gärtnerisches Können optisch dargestellt.

 

Aber auch auch die Begriffe Vogel- und Insektenschutz hatten bei der Bepflanzung bereits einen großen Stellenwert.

Die gepflanzten Stiefmütterchen werden in ein paar Wochen schon blühen und Nektar für die frühen Insekten liefern, während die Hecken und Büsche die Nistplätze für die Vögel anbieten.

Kork 2015-01.16-SAM_0246
2021-01-01-SAM_1001

Im Januar 2015 das gepflegteste Grab und im Januar 2021 das hässlichste Grab auf dem Friedhof in Kork.

2014 SAM_0210

Es ist vollbracht!!!

 

Das Grünflächenamt der Stadt Kehl hat in der Zeit von August 2014 bis August 2021 aus dem wunderschönen Familiengrab der Familie Fecht (August 2014, siehe Bild links) eine hässliche, pietätlose Staudenwüste mit Schlackenboden und ein paar Blüten gemacht. Als Krönung des Ganzen hat man dann auch noch dafür gesorgt, dass die Schutzhecke zur Straßenseite komplett entfernt wurde. (August 2021 - siehe Bild mittig) .

2021-08-13-SAM_1069

Im August 2014 das gepflegteste Grab, Blüten für die Bienen und Insekten  im Überfluß und im August 2021 das hässlichste Grab auf dem Friedhof in Kork.

Bild links:

Im Januar 2021 wird deutlich, was das Grünflächenamt der Stadt Kehl unter Grabpflege versteht.

Der Vogelschutz (Hecke und Busch) ist/sind entfernt.

Die Stauden befinden sich im Winterschlaf und werden frühestens in 4-5 Monaten wieder blühen.

Bis dahin müssen die Insekten und die Vögel sehen wo sie bleiben.

Der schlackenähnliche Belag dominiert die Grabstätte. Die Pietät ist ausquartiert.

Das Grünflächenmanagement der Stadt Kehl hat sich hier erneut durchgesetzt.

Da der befestigte Zugangsweg zum Grab mittlerweile ebenfalls entfernt wurde, ist der Zugang für behinderte Menschen sehr erschwert und für Menschen mit Rollator oder Rollstuhl völlig unmöglich geworden!!!

Gottlieb Bernhard Fecht

bedankt sich in seinem 250. Geburtstagsjahr sicher nicht für den neuen Ausblick auf einen Car Port und für sein mit schlackenähn- lichem Material  verunstaltetes Familiengrab.

Auch wir, die direkten Nachfahren, sind entsetzt über das Ergebnis, welches uns nach fast 4-jähriger “Umgestaltungszeit”  als Resultat und “Geschenk”   zum

250. Geburtstag

am 07.03.2021

des Gottlieb Bernhard Fecht von der Stadt Kehl präsentiert wird.

Das Resultat, siehe Bild rechts:

Im August 2021 präsentiert uns die Stadt Kehl folgendes:

Das Grünflächenamt der Stadt Kehl hat sämtliche ehemals vorhandenen Hecken- bepflanzungen ersatzlos entfernt.

Der Mutterboden wurde entfernt und durch eine schlackenähnliche Masse ersetzt.

Die ehemals vorhandene - permanent blühende und niedrige - Grabbepflanzung wurde durch eine meterhohe Staudenbepflanzung ersetzt. Diese hohen Stauden verdecken im Sommer alle Beschriftungen auf den Grabmalen.

2021-08-13-SAM_1065

Die ehemaligen befestigten Zugangswege wurden entfern und durch Rasen ersetzt.

Ein Zugang für Rollstuhlfahrer ist nicht möglich!!Eine ehemals  vorhandene Bank, welche sich links von der Grabstätte befand, ist ersatzlos entfernt worden.

Alle Fotos sind Fotos der Nachfahren des Gottlieb Bernhard Fecht und unterliegen dem Urheberrecht der Familie. Veröffentlichung - ganz oder teilweise - ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Betreibers dieser Site erlaubt.

© Bernd Meyer-Brockel