Das Fecht-Gärtel und die Familie Fecht

Bis zu seinem Lebensende lebte Gottlieb mit seiner Frau und den 10 Kindern im Pfarrhaus der Kirchengemeinde von Kork.
Das Pfarrhaus ist seitdem praktisch unverändert geblieben.

 

S 12d Kork Pfarrhaus mit Kirche

Das Pfarrhaus und die Kirche von Kork.                            Bild: Familienfoto

Sein oberstes Ziel ist immer gewesen, die Menschen dem Glauben zuzuführen, deren Not zu lindern und deren Bildung zu erweitern.

Die Lesegesellschaft.
Letzteres war dann auch einer der Gründe, weshalb er im Jahr 1821 eine sogenannte Lesegesellschaft in Kork gründete.

Lesegesellschaften waren außerhalb von Staat, Kirche und ständischer Gesellschaftsordnung die verbreitetste Organisationsform im aufgeklärten 18. und frühen 19. Jahrhundert und werden als eine frühe Form der Erwachsenenbildung betrachtet.

Gottlieb für Kork, Kork für Gottlieb

Es gibt wenige verlässliche Quellen zu Kork, Kehl und Umgebung zur Gründung der Lesegesellschaft, da die Akten und die Bibliothek von den Franzosen nach Ende des 2. Weltkriegs weitgehend vernichtet wurden.
Wilhelm Gräßlin ist hier fast die einzige Quelle zu den Umständen der Errichtung einer Lesegesellschaft in Kork.

Die Initiative zur Gründung der Lesegesellschaft hat Gottlieb Bernhard im Jahr 1821 ergriffen.

Bücher und Zeitschriften teuer und der Anteil der Analphabeten noch recht hoch war, also kamen als Leser und Bezieher fast nur Beamte, Geistliche, Lehrer, Advokaten, etc. in Frage.

Die ersten Statuten wurden von 32 Männern unterzeichnet, die in Kork, Kehl , Willstätt, Sand, Legelshurst und Eckartsweier wohnten.

Andere Korker Bürger wurden erst Jahrzehnte später Mitglieder der Lesegesellschaft. Der Mitgliedsbeitrag betrug acht Gulden, die auswärtigen Mitglieder bezahlten sechs Gulden, Frauen „lediglich“ 4 Gulden.

Die Lesegesellschaft richtete einen Lesezirkel ein, um .Freunde der neuen Lektüren zusammenführen. Die Mitglieder sollten die Zeitschriften naeh einer Lesezeit von vier bis zehn Tagen weitergeben.

Der Geschäftsführer war meistens der Diakonus der Korker Lateinschule. Die Zusammenkünfte fanden meistens in einem Zimmer im „Schwanen“ statt.
Lesegesellschaften waren ein wichtiges Instrument einer sich im 18. Jahrhundert teilweise geradezu rasant ausbreitenden bürgerlichen Lesekultur. Im Unterschied zur Einzellektüre und zur intensiven Wiederholungslektüre von Andachtsliteratur wurden sie von Privatleuten als Einrichtungen organisierten extensiven Lesekonsums ins Leben gerufen

Siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Lesegesellschaft
 

Der Dank der Gemeinde Kork

Die Gemeinde hat in Erinnerung und aus Dankbarkeit eine Gedenktafel  von Gottlieb Bernhard Fecht am Pfarrhaus angebracht.

Bild: Familienfoto

S 12d Kork Pfarrhaus Schild

1225 Jahre Kirchspiel Kork
Im Jahr 2003 ehrte der Korker Turnverein  Gottlieb Bernhard der  Aufführung einer Revue mit dem Titel „Über das Leben einer historischen Persönlichkeit?“
Der Korker Turnverein zeigte, wie das funktioniert.
Oberbürgermeister Günther Petry hat das Leben dieser badischen Persönlichkeit aus dem 19. Jahrhundert in einer historischen Revue beschrieben, die am 21. Juni 2003 vom Turnverein Kork im Rahmen des Dorfjubiläums »1225 Jahre Kirchspiel Kork« in der Gemeindehalle uraufgeführt und eine Woche darauf wiederholt wurde.

Weitere Infos dazu, siehe:

Gottlieb-Fecht-Str.

Gottlieb Bernhard war in Kork sehr beliebt und so ehrten ihn die Korker Bürger mit einer - eigens nach ihm benannten - Strasse, die heute noch in Kork existiert.

S 12d Kork Straßenschild Gottlieb Fecht

Bild: Familienfoto

© Bernd Meyer-Brockel