Das Fecht-Gärtel und die Familie Fecht

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Gustave Wilhelmine war die Tochter von Martin Fecht (1733 – 1779) - Pfarrer in Eimeldingen - und seiner Frau Karoline Magdalene, geb. Kißling.
Als ihr Vater starb, war Gustave 11 Jahre alt, das war im Jahr 1779. Bereits ein Jahr später übersiedelte Gustave mit ihrer Mutter Karoline Magdalene nach Lörrach.
 

Dort wohnten sie zunächst im Kapitelhaus, zusammen mit ihrer Schwester und ihren zwei Brüdern Eberhard Friedrich und Carl Wilhelm.
Ihre Schwester Karoline Auguste heiratete im Jahr 1782 den Rektor des Lörracher Pädagogiums Tobias Günttert, der damit ihr Schwager wurde.

Im Jahr 1790 verließ ihr Schwager Lörrach und übernahm die Pfarrei in Weil. Dort lebte er in einem geräumigen Pfarrhaus mit Garten und Rebgelände. Die Schwiegermutter und Schwägerin Gustave folgten ihm nach Weil.

Gustave Fecht musste das Pfarrhaus, in dem sie fast 30 Jahre lebte, im Jahre 1821 verlassen. Ihr Schwager war gestorben. Sie suchte sich eine Wohnung in Weil, wo sie am 23.04.1828 starb.

Gustave Wilhelmine Fecht

geb.: 22. August 1768 in Eimeldingen,
gest.: 23. April 1828 in Weil am Rhein,

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Das Pfarrhaus in Weil am Rhein                                                            Foto: Familienfoto

Gustave Fecht konnte zu ihren Lebzeiten nicht ahnen, dass sie einmal "berühmt" werden sollte. Ihr Leben verlief in den Bahnen des gehobenen Standes jener Zeit.
Sie erteilte Unterricht in Frauenarbeiten, beteiligte sich im Chor des Lehrers Bronner und pflegte einen Lesekreis für heranwachsende Mädchen des Dorfes.

Dem Garten galt ihre besondere Liebe. Sonst verliefen ihre Tage in Zurückgezogenheit.
Hinter ihrer äußeren Erscheinung hat jedoch offensichtlich mehr gesteckt. Dafür spricht die Tatsache, dass der zu hohem Rang, Ehren und Würden aufgestiegene Johann Peter Hebel 35 Jahre lang und bis wenige Tage vor seinem Tod einen lebhaften Schriftwechsel mit Gustave geführt hat, der, anregend für Geist und Seele, in den vielen Jahren nie verkümmerte.

Zur Erinnerung an Gustave Fecht und ihren Freund Johann Peter Hebel hat man an der Choraus- senseite der evangelischen Kirche in Weil am Rhein eine Grabplatte angebracht.
Der ursprüngliche Grab- stein war nicht mehr vorhanden.

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Foto: Wikipedia

Die Gedenktafel wurde im Jahre 1880, also 52 Jahre nach dem Tod von Gustave in die Kirchenwand eingesetzt. Sie gibt die ungefähre Grablage an. Zum Zeitpunkt der Anbringung der Tafel war der Friedhof rund um die Kirche schon sechs Jahre aufgehoben.

Auch gibt es die Gustave-Fecht-Straße in Weil am Rhein, sie hat eine Länge von rund 231 Metern.

Es soll aber auch nicht unerwähnt bleiben, dass es auch einen Gustave-Fecht-Weg in Eimeldingen - ihrem Geburtsort - gibt.

Fotos: Familienfotos

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S 13 Eimeldingen GFechtweg-02

Im Jahr 2018 jährt sich der Geburtstag von Gustave Fecht zum 250. Mal.

Aus diesem Anlaß hatte die Stadtführerin Monika Merstetter am 22.04. (einen Tag vor dem Todestag von Gustave) eine besondere Stadtführung ausgearbeitet. Diese führte vom Altweiler Lindenplatz zur Grabplatte an der Kirche und dem Domplatz. Ob Frau Merstetter wohl wusste, dass an dieser Führung auch drei Mitglieder der Familie Fecht teilgenommen haben?

Texte und Bilder von der Führung könnt ihr Euch im web anschauen:

 http://www.badische-zeitung.de/weil-am-rhein/hebels-freundin-bildete-maedchen-aus--151851324.html   oder  https://www.verlagshaus-jaumann.de/inhalt.weil-am-rhein-auf-den-spuren-von-hebels-freundin.52fbbfb2-9c92-4788-8a0c-8ae46e9fe8af.html

© Bernd Meyer-Brockel