Das Fecht-Gärtel und die Familie Fecht

Geboren am 7. März 1771 in Mengen bei Freiburg als Sohn des Pfarrers Georg Philipp Fecht und dessen Ehefrau, der Pfarrerstochter Maria Sibylle Christina, geb. Eisenlohr.

Insofern war ihm die Richtung seines späteren Lebensweges praktisch in die Wiege gelegt worden.

Gottlieb Bernhard war schon von Kindheit an mit hervorragenden Geistesfähigkeiten und großem Mut ausgestattet.
Auch hatte Gottlieb Bernhard eine sehr stattliche Figur und war mit einem tiefen und kräftigen Stimmorgan ausgestattet.
Diese Dinge waren ihm auf seinem späteren Lebensweg immer wieder sehr hilfreich bei der Durchsetzung seiner Anliegen.

Gottlieb Bernhard betrieb Acker- und Gartenbau sowie Baum- und Bienenzucht und war in diesen Angelegenheiten ein weithin bekanntes Vorbild der Gemeinde.

Gottlieb Bernhard war ein sehr freisinnig denkender Mensch und ist dies auch sein ganzes Leben lang geblieben.

Erst kürzlich berichtete die Mittelbadische Presse in ihrer Bahnhofserie über Gottlieb Bernhard Fecht, dem wohl berühmtesten Bürger von Kork.
Denn Gottlieb Bernhard Fecht war auch badischer Landtagsabgeordneter und in dieser Eigenschaft machte er sich als Erster dafür stark, dass die Bahn nach Baden kam.

Gottlieb der Mensch

S 12c 175-Jahre-Eisenbahn

Bereits 1831, ein Jahr nach Eröffnung der Linie Liverpool- Manchester und vier Jahre vor der ersten deutschen Linie Nürnberg–Fürth, plädierte er für eine Bahn-strecke im Südwesten.

Quelle: 2013 by Landesarchiv Baden-Württemberg, Stuttgart

Fecht und der Eisenbahn-Pionier Friedrich List wollten die Rheintal-Hauptbahn über Kehl laufen lassen. Dass es dazu nicht kam, lag an der Kriegsgefahr, der Bodenbeschaffenheit, der Befürchtung, dass Fahrgäste auf die französische Seite des Rheintals abwandern könnten – und an der längeren Fahrzeit.
Bereits am 1. Juni 1844 konnte der Bahnbetrieb zwischen Karlsruhe-Appenweier-Offenburg und Appenweier-Kehl eröffnet werden.
Für den Ort Kork wurde eine Haltestation eingerichtet und schon 1844 ein Bahnhof gebaut.

Wer zu diesem Thema rund um die Rheintal Eisenbahn etwas mehr wissen möchte, der kann sich hier informieren:
http://www.bo.de/lokales/kehl/bahnhofs-serie-endstation-laesst-hotel-kassen-klingeln

 

Eine große Enttäuschung und Bitterkeit im Dorf brachte ihm das Jahr 1848.
Trotz all seiner Einsatzbereitschaft für Volk und Heimat und seiner verständnisvollen Haltung allen Menschen gegenüber, stand ihm die Jugend des Dorfes in heftiger Opposition gegenüber, was ihn zutiefst gekränkt hat.


Gottliebs Verbindung zu Johann Peter Hebel
Gottlieb Bernhard ist der Neffe von Gustave Fecht, der Freundin von Johann Peter Hebel, der u. a. auch Kirchenrath in Karlsruhe war. Der Leiter der Lateinschule in Kork - Diakonus Friedrich Eberhard Fecht - war ein Bruder der Gustave Fecht, der Freundin Johann Peter Hebels.
Über diese Schiene kam Gottlieb Bernhard Fecht zu einer sehr freundschaftlichen Verbundenheit mit Johann Peter Hebel.
Immer wenn Hebel in Kehl oder Straßburg weilte, besuchte er Gottlieb Bernhard.
Auch den 50 Geburtstag Hebels verbrachten beide zusammen mit weiteren Freunden in Kork und weihten dabei in der Nähe von Oldelshofen - in einer Niederung des Lindenfelds gelegen - die sogenannte „Hebelinsel“ ein.
Allerdings ist diese Version der Inseleinweihung nicht unumstritten, denn die Insel soll 4 Tage vor Hebels 50. Geburtstag getauft worden sein. In seinem Gedicht „Korker Inselweih“ hat Hebel die Bedeutung dieses Plätzchens der Nachwelt für immer erhalten, aber auch gleichzeitig dokumentiert, dass er an der Weihe wohl nicht zugegen gewesen ist.
Näheres erfahrt ihr unter Gustave Fecht.

Im Juli 1826, zwei Monate vor seinem Tod, war Johann Peter Hebel ein letztes Mal in Kork.

© Bernd Meyer-Brockel