Das Fecht-Gärtel und die Familie Fecht

Wie schon zu Beginn der Biographie von Gustave Fecht erwähnt, waren Gustave Fecht und Johann Peter Hebel durch eine sehr intensive und lange Freundschaft miteinander verbunden.
Es ist nicht genau überliefert, wie diese Freundschaft entstand und es gibt hierzu mehrere Varianten, aber die wahrscheinlichste Variante ist die folgende:

Über ihre Schwester Karoline Auguste, die im Jahre 1782 den Rektor des Lörracher Pädagogiums Tobias Günttert heiratete, lernte Gustave auch Johann Peter Hebel kennen.
Ende der 1780er Jahre übersiedelte Gustave zusammen mit ihrer Mutter Karoline Magdalene nach Lörrach, wo sie zunächst im Kapitelhaus lebten.
In Lörrach war auch ein junger Präzeptorialvikar (Lehrer) namens Johann Peter Hebel, ein Untergebener und Freund Güntterts, der regelmäßig am Mittagstisch im Hause Günttert teilnahm und so die Verbindung zu Gustave Fecht entstand.

Es gibt viele Geschichten, die über Johann Peter Hebel, sein Wirken und seine Gedichte sowie über das Verhältnis zu Gustave berichten.

Diese Informationen sind überall nachlesbar, weshalb ich mich hier auf eine wirklich schöne romantische Geschichte beschränke

Johann Peter Hebel

Der langjährige Freund von Gustave Fecht

Der Dirlisbaum in Eimeldingen
Jeder Eimeldinger kennt den Dirlisbaum und auch die Geschichte, die sich darum rankt.
Unter diesem Baum, der in der Nähe des Pfarrhauses steht, soll einst Johann Peter Hebel in trauter Zweisamkeit mit Gustave Fecht gesessen haben. Woraus man schließen kann, dass der Baum zwischen 250 und 300 Jahre alt sein muss.

Die Briefe Hebels an Gustave und Geugelins Gedicht „Dr Dirlisbaum“ zeigen, wie sehr er sich ihr verbunden fühlte. Ob er sie aber wirklich unter dem Dirlisbaum geküsst hat, wie man erzählt, das weiß keiner.

Uneins sind sich die Eimeldinger über die Art des Baums, die Vorstellungen reichen von einer Pflaume, über eine Quitte bis hin zum Schwarzdorn als Unterlage.
 

Mittlerweile weiß man gesichert, dass der Baum eine Kornelkirsche ist, und hat dafür gesorgt, dass dies auf einer Tafel vor dem Baum - ebenso wie die Geschichte dazu - kundgetan wird.

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Gedenktafel und Pfarrhaus mit dem Girlisbaum.           Foto Familienfoto

Mit Gustave verband Hebel bis zu seinem Tode eine besondere Freundschaft, ein gegenseitig nie erklärtes Liebesverhältnis, das erst in Hebels letztem Brief an Gustave deutlich wird: "Ewig Ihr Hebel".

© Bernd Meyer-Brockel